TROCKENE AUGEN – SICCA

Das trockene Auge (Sicca) ist die häufigste Augenkrankheit. Ursachen sind zu wenig Tränen oder eine schlechte Zusammensetzung des Tränenfilms. Zur Therapie werden meist künstliche Tränen (Augentropfen) angewendet.

BESCHWERDEN

Die Palette von möglichen Beschwerden ist sehr breit und individuell unterschiedlich:

  • Augenrötung
  • Fremdkörpergefühl, Kratzen
  • Brennen
  • Müde Augen
  • Unverträglichkeit von Kontaktlinsen
  • Tränende Augen – Sie haben richtig gelesen! Tränende Augen können paradoxerweise durch zu trockene Augen entstehen. Das Tränen ist dabei eine Reaktion auf einen Tränenmangel oder eine schlechte Zusammensetzung der Tränen.

URSACHEN

Das trockene Auge ist eine sehr häufige Erkrankung und hat teilweise komplexe Entstehungsmechanismen, die unbedingt eine genaue Abklärung beim Augenarzt erfordern.

Der Tränenfilm benetzt die Augenoberfläche und spielt eine grosse Rolle für die Abwehr und Ernährung, vor allem der Hornhaut. Durch den Tränenfilm wird unsere Hornhaut erst richtig glatt und ermöglicht ein gutes Sehen. Die Menge und Zusammensetzung der Tränen wird laufend variiert und schwankt im Tagesverlauf erheblich.

Neben Allgemeinerkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenstörungen oder Rheuma können auch einige Medikamente die Tränenproduktion vermindern. Auch mit zunehmendem Alter nimmt die Tränenmenge ab. Zusätzlich kann die Hormonumstellung im Rahmen der Wechseljahre der Frau die Tränenproduktion beeinträchtigen. Nicht selten beobachtet man Benetzungsstörungen der Augen im Zusammenhang mit Augenverletzungen oder Augenoperationen.

Natürlich spielen auch Umweltfaktoren wie Ozon und Luftverschmutzung sowie trockene Luft durch die Heizung oder Klimaanlage für die Entstehung des trockenen Auges eine Rolle. Daneben haben Studien gezeigt, dass wir bei Bildschirmarbeit etwas weniger häufig Blinzeln und es dadurch zu der im englischen Sprachraum „Office Eye Syndrome“ genannten Sonderform der Sicca kommen kann.

BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Am Anfang der Sicca-Therapie steht die genaue Diagnosestellung beim Augenarzt. Manchmal ist nicht ein Tränenmangel sondern ein Fehler in der Tränenzusammensetzung die Ursache des Problems.

Welche speziellen Tests oder weitere Abklärungen beim Hausarzt notwendig sind, muss von Fall zu Fall entschieden werden. Sind mögliche Allgemeinerkrankungen als Auslöser erst einmal ausgeschlossen, wird mit Hilfe von befeuchtenden Augentropfen, sogenannten „künstlichen Tränen“, die Benetzung der Augenoberfläche verbessert. Es stehen dabei diverse Produkte mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften und Zusammensetzungen zur Auswahl. Oft muss die individuelle Therapie durch Kontrollen und Therapieanpassungen laufend optimiert werden.

Eine weitere Möglichkeit besteht im teilweisen Verschluss der Tränenabflusskanälchen Richtung Nase. Dies wird durch absolut schmerzfreie Implantation von sehr feinen Stöpselchen (Plugs) in die Tränenpünktchen erreicht. Die vorhandenen Tränen bleiben dabei länger auf der Augenoberfläche und verbessern die Befeuchtung.

Im Einzelfall kann zudem durch Nahrungsergänzung mit speziellen Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) eine Verbesserung der Augenbenetzung erreicht werden. Natürlich können Sie auch Ihren Beitrag leisten: Sorgen Sie für ausreichende Luftfeuchtigkeit, trinken Sie genug, vermeiden Sie Zugluft, Rauchen Sie nicht und verwenden Sie reizarme Kosmetika.