GRÜNER STAR – GLAUKOM
Beim Grünen Star (Glaukom) liegt eine Schädigung des Sehnerven vor, die vom Betroffenen anfangs nicht bemerkt wird. Regelmässige Augendruckmessung und Sehnervenuntersuchung beim Augenarzt können Ihr Augenlicht retten.
WAS IST EIN GLAUKOM?
Ein Grüner Star (Glaukom) ist eine Erkrankung des Sehnerven. Der Sehnerv besteht aus Millionen von Nervenfasern, die das Auge mit dem Gehirn verbinden. Beim Glaukom gehen diese Nervenfasern langsam, völlig schmerzfrei und irreparabel zugrunde. Dabei bleibt die Sehschärfe lange völlig normal, lediglich das „Sehfeld“ (Gesichtsfeld) wird meist unbemerkt kleiner. Warum die einzelnen Nervenfasern absterben ist letztlich nicht geklärt, lediglich eine Reihe von Risikofaktoren sind bekannt.
DER AUGENDRUCK
Der Augendruck ist der Druck im Auge und hat mit dem Blutdruck nichts zu tun. Der Augendruck hat eigene Regulationsmechanismen. Wenn im Auge mehr Wasser produziert wird als abfliessen kann, steigt der Druck (wie wenn Sie in einen Ballon mehr Luft blasen als durch ein kleines Loch entweichen kann). Als Folge sterben die Fasern des Sehnerven ab. Wie hoch der Druck beim Einzelnen sein kann, bis eine Sehnervenschädigung eintritt, ist individuell. Das heisst, es gibt Menschen die einen erhöhten Augendruck haben und trotzdem nicht (oder noch nicht) unter einem Glaukom leiden (man spricht von Okulärer Hypertension). Andererseits kann jemand unter Grünem Star leiden und einen normalen Augendruck haben – man spricht dann vom Normaldruck-Glaukom.
Die Messung des Augendrucks erfolgt mit einem sogenannten Tonometer und ist immer schmerzfrei. Normal ist ein Druck zwischen 10 und 21 mmHg.
GLAUKOM-TYPEN
Die häufigste Form des Glaukoms wird Offenwinkel-Glaukom genannt. Es schreitet in der Regel langsam fort und spricht meist gut auf eine Behandlung mit drucksenkenden Augentropfen an. Wenn eine erkennbare Schädigung des Sehnerven trotz normalem Augendruck eintritt, spricht man vom Normaldruckglaukom. Als Ursache vermutet man eine schlecht regulierte Durchblutung. Wenn der Augendruck plötzlich ansteigt, spricht man vom akuten Glaukom (Winkelblockglaukom). Der Patient leidet dabei unter Augen- und Kopfschmerzen, Übelkeit sowie möglicherweise Sehstörungen im Sinne von Verschwommensehen und Ringen um helle Lichter. Eine sofortige Behandlung durch den Augenarzt ist notwendig, um eine Erblindung zu verhindern.
Risikofaktoren für ein Glaukom
- Alter (ab 40 Jahren sind 2 von 100 Menschen betroffen)
- Vererbung bzw. Glaukom Erkrankte in der Familie
- Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit
- Diabetes
- Schlecht regulierter Blutdruck
- Dünne Hornhaut (tiefe Pachymetrie)
- Gefässkrankheiten (Arteriosklerose)
- Migräne
- Schilddrüsenkrankheiten
- afrikanische Abstammung
UNTERSUCHUNGEN BEIM GLAUKOM
Zunächst wird sich Ihr Augenarzt in einem Gespräch ein Bild von Ihrer gesundheitlichen Situation machen und gezielt nach Risikofaktoren suchen. Die Messung des Augendrucks gibt bereits einen ersten Hinweis ob ein Glaukom vorliegen könnte. Danach schaut sich der Arzt mit einer kleinen Lupe Ihren Sehnerven im Augenhintergrund an und kann dabei beurteilen, ob Ihr Sehnerv bereits Fasern verloren hat. Je nach Situation sind weitere Untersuchungen notwendig wie zum Beispiel eine Gesichtsfelduntersuchung, Optische Kohärenztomographie (Bildgebendes Verfahren) oder Messung der Hornhautdicke.
BEHANDLUNG
Ein Glaukom ist eine chronische Krankheit und kann nicht geheilt werden. In der Regel wird ein Glaukom mit drucksenkenden Augentropfen behandelt, seltener mit einer Lasertherapie. Dank moderner Medikamente wird die Glaukom-Operation nicht mehr so oft durchgeführt wie früher. Mit den heute zur Verfügung stehenden Therapien kann bei rechtzeitigem Beginn und stetiger, lebenslanger Behandlung meist das bestehende Sehvermögen erhalten werden.
VORBEUGUNG
Durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt kann ein Glaukom rechtzeitig erkannt und behandelt werden.